Venom 3 - The Last Dance | Film 2024 - Kritik - Trailer - News (2024)

Venom - The Last Dance ist der Abschluss der Venom-Trilogie, welche uns mit Tom Hardy seit 2018 in der Hauptrolle begleitet. Die Trailer vermitteln uns den Eindruck eines großen Abschieds wie es der Konkurent mit dem MCU und Avengers - Endgame vormachte und u.a. von Star Wars oder Jurassic Park ebenfalls zelibriert wurde. Dabei ist es schon die Frage, ob wirklich jemand traurig ist, dass es nun endet, denn so darf man die beiden ersten Venom-Filme sehr kritisch sehen. Gerade Venom - Let there be Carnage war eine Enttäuschung und einfach ein schwacher Film - vorallem wenn man die Vorlage bedenkt. Immerhin schafft es Venom auf drei Filme, das ist vielen Superhelden-Filme heutzutage nicht mehr gegönnt. Aber wir wissen ja alle, dass der dritte Teil einer Trilogie immer der schwächste ist...
Kann Sony wenigstens an den durchschnittlichen ersten Teil anknüpfen? Oder orientiert sich der Film eher an Teil 2?

Ich sag es direkt: weder noch! Es ist schon unglaublich, dass Sony es schafft einen Venom-Film zu machen, welcher Teil 2 nochmals unterbietet. Man konnte es nach weiteren mäßigen Filmen wie Morbius und Madame Web schon erahnen, nun wirkt es bestätigt: diese Filme werden nur gemacht, um die Rechte am Spider-Man-Franchise nicht zu verlieren...anders ist es nicht zu erklären.
Wo man bei Venom 3 dran ist, erkennt man schon in den ersten 5 Minuten. Eine Voice-Off-Stimme erzählt uns, warum es überhaupt einen Venom 3 geben muss und worauf wir uns als Plot einzustellen haben. Ich mach es kurz, es ist Knull - der so großartig angeteast wurde - und das wars dann auch schon. Wer Knull sehen möchte, der sollte sich also lieber ein Comicbuch kaufen, diese ikonische Figur wird mal wieder nur eingesetzt, um Fortsetzungen, Spin-Offs und falsche Hoffnungen zu schüren.
Ich könnte nun schon im Detail erklären, warum bereits die ersten Minuten des Films mich komplett verloren haben, möchte aber nicht spoilern - und eigentlich ist es auch egal.

Eddie und Venom sind nach ihrem Abenteuer im MCU zurück im Sony Spider-Man Universe und dürfen ihre typische Show durchspielen. Wer dies schon in Teil 1 und Teil 2 nicht nervig fand, der wird auch hier wieder seinen Spaß zwischen den Buddies haben. Für mich sind es aber immer die gleichen Witze und mittlerweile dürfte jeder wissen, dass Venom gerne Köpfe abbeißt (dies natürlich blutarm und kinderfreundlich), Eddie aber einen moralischen Kompass besitzt, sie dies aber ja sowieso nur bei bösen Menschen tun - kennt man alles.
Also schnell zu was Neuem - Venom und Eddie werden gejagt!

Klischeehafte Generäle und Soldaten vs. Knulls unbesiegbare CGI-Schergen vs. Eddie&Venom. Aus dieser Dreierkonstellation macht der Film nix, es herrscht ein wahres Schnittmassaker , wo Figuren immer genau dort auftauchen, wo es für den Plot gerade Sinn ergibt. In der Wüste hängen überall Kameras, auf die das Militär zurückgreifen kann. Und die Insekten aka CGI-Schurken des Tages? Die finden Venom immer, wenn er als Venom unterwegs ist, aber nicht wenn er als Eddie oder nur mit Venoms Kopf unterwegs ist. Klingt dumm und ergibt null Sinn, spart aber immerhin die CGI-Kosten ständig einen kompletten Venom zu zeigen UND wird dann für Witze und peinlichen Szenen (WARUM MÜSSEN SONY SCHURKEN IMMER TANZEN?) wieder vergessen.

Dabei ist es wichtig zu sagen, dass Area 51 abgebaut wird - dies ist tatsächlich über die gesamte Handlung ein elementares Plotelement - aus Gründen. Und dass Juno Temples Figur aus irgendwelchen Gründen superduper wichtig ist und sogar Flashbacks serviert bekommt - womöglich fürs Sequel oder Spin-Off, denn für diesen Film selbst ist es komplett egal. Auch alle anderen menschlichen Figuren werden groß in Szene gesetzt und der Film meint wirklich, ich würde die Figuren kennen oder mehr noch, mich für sie interessieren.

Wer da noch nicht raus ist, der ist es dann spätestens als eine Hippie-Familie mit ihrem Bully auftaucht. Diese Familie wird einfach in die Handlung eingebaut, weil sie zufällig auf der Suche nach Aliens ist. Tatsächlich gibt es aufgrund dieser Familie ein paar lustige Szenen und hier passt auch für mich der Venom-Humor - aber man kommt sich wie in einem komplett anderen Film vor. Irgendwas sinnvolles für den Plot machen auch diese Figuren nicht.

Nach einem klassischen Sony CGI-Schnittmassaker-Explosionen-Kampf ist der Film dann mal tatsächlich konsequent und verdient sowas wie Respekt von mir. Passend dazu wird dann der Abschied zelebriert. Sony glaubt also ernsthaft, ich würde ein Tränchen drücken, weil die Venom-Trilogie beendet ist.
Nö, gerade nach diesem Film freue ich mich, denn es ist unfassbar was Sony daraus gemacht hat. Schon die Grundidee - ein Spiderverse ohne Spider-Man zu amchen, war dumm. Tom Hardy ist ein Sympatieträger ok, aber als Eddie Brock konnte ich die Figur nie ernstnehmen. Und auch sonst war dieser Kumpel-Humor nach Film 1 komplett aufgebraucht. Lächerliche Schurken geben sich die Klinke in die Hand, das CGI ist teilweise grausig und durch den Verzicht auf R-Rating besitzt die Reihe nahezu 0,0 Alleinstellungsmerkmal. All die Dinge werden in Teil 3 nochmals unterboten.

Aber immerhin wird das Multiversum uns entschädigen können? Immerhin kommt Chiwetel Ejiofor vor, den wir aus dem MCU als Baron Modor kennen! Und Rhys Ifans, der ja die Echse in The Amazing Spider-Man spielte. Das muss doch bedeuten, dass Andrew Garfield vorkommt! Oder der kleine Junge, das muss doch Peter Parker sein!
Viele Theorien gab es und ja, wir bekommen nochmals die Bar-Szene aus No Way Home gezeigt - das aber nur, damit Venom einen Multiversumswitz machen darf (und selbst dieser ist schlechter als von Deadpool aus Deapdool&Wolverine). Ansonsten: NIX. Mir kann keiner erzählen, dass es nicht andere Darsteller für diese Rollen gab, dass es unbedingt diese Darsteller sein mussten. Gearde Ejiofor spielt einen General aus einem 80er-Film mit allen passenden Klischees. Nö, genau diese Darsteller wurden gecastet, damit der Nerd in mir sich über das Multiversum Gedanken macht. Es ist ein einfacher Hoax, der Leute ins Kino locken soll, was man schon in Morbius und Madame Web genauso abzog.

Immerhin ist Rhys Ifans Figur lustig und als Vater dieser Hippie-Familie, welche eigentlich aus einem anderen Film stammt und hier nur vorkommt, weil ein Praktikant die Seiten des Drehbuchs falsch tuckerte, die einzige Figur die eine Fortsetzung bekommen darf. Denn ja, natürlich teasen uns die After-Credit-Szenen noch tolle Fortsetzungen und Knull darf nochmals böse in die Kamera schauen, weil man auch in Zukunft die Zuschauer verarschen möchte.

Als Marvel-Fan muss man einfach sagen, dass es fast schon eine Frechheit ist wie ein beliebter Charakter lieblos auf die Leinwand geklatscht wird, drumherum irgendwas wie eine Handlung aufgebaut wird, ein Hardy schuhlos (die Regisseurin versteht sich wohl als neue Trantino und setzt unzählige Fuß-Fetisch-Jokes ein, just saying) und lustlos durchs Bild stampfen gelassen und den Fans vorgekault, man würde nach tollen Filmen wie Into the Spiderverse oder No Way Home sich tatsächlich um eine größere Geschichte kümmern.

Immerhin war mein Eintritt gratis und immerhin ist der Film teilweise so schlecht, dass man vor lauter Fassungslosigkeit lachen muss. Dabei hat aber schon Teil 1 den Platz als Guilty Pleasure eingenommen , Teil 3 unterbietet nochmals Teil 2 und bei allem Hate, der Madame Web abbekommen hat, haben wir hier einen Film der nochmals härter bestraft werden müsste.

1,5 Hüte für Rhys Ifans, der wohl sichtlich Spaß hatte und die coolen Credits-Szenen, sowie gute Mucke und ein, zwei lustige Momente.

Meine Bewertung

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